Freitag, 10. Februar 2012

10.02.12: European Energy Award

Die Stadt Singen strengt sich an - und wird belohnt: Oberbürgermeister Oliver Ehret und die Umweltschutzbeauftragte Christiane Kaluza-Däschle haben am Donnerstag in Stuttgart den European Energy Award für die Stadt Singen verliehen bekommen. Damit hat Landesumweltminister Franz Untersteller die vielfältigen Aktivitäten der Stadt Singen für eine Politik der Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

„Nur wenn auch die Kommunen systematisch erneuerbare Energien nutzen und Energie effizient einsetzen, können unsere Bemühungen um den Klimaschutz auf Dauer erfolgreich sein. Durch die Teilnahme am European Energy Award verringern Städte, Gemeinden und Landkreise ihren CO2-Ausstoß nachhaltig“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller bei der Preisverleihung.

Oberbürgermeister Oliver Ehret zeigte sich sehr stolz über die Auszeichnung: „Wir unternehmen seit Jahren sehr große Anstrengungen, um den nachhaltigen Umgang mit den knappen Ressourcen der Natur zu verbessern. Die Stadt hat schon viel erreicht, aber wir werden uns weiter bemühen.“ Der Oberbürgermeister dankte der verwaltungsinternen EEA-Gruppe unter Führung der Umweltschutzbeauftragten Christiane Kaluza-Däschle, die seit Jahren daran arbeitet, die ehrgeizigen Ziele zur Energieeinsparung, zur effizienten Nutzung von Energie und zur Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien voranzutreiben.

Das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg hat die Anstrengungen von Singen so zusammengefasst: „Singen engagiert sich seit den 90er-Jahren im Bereich des Klimaschutzes: 1994 erstellte das Ökoinstitut Freiburg ein Energiekonzept, das zum Impulsgeber für viele Maßnahmen in der Zukunft werden sollte. Ein ebenfalls 1994 eingeführtes Förderprogramm für energetische Maßnahmen an Gebäuden, die Einstellung eines Energiebeauftragten oder zahlreiche Maßnahmen der 1999 gegründeten Agenda-Gruppe sind nur einige Beispiele. 1999 wurde außerdem ein energiepolitisches Leitbild beschlossen, das 2010 in Zusammenarbeit mit der lokalen Agenda aktualisiert wurde.

In zwei Baugebieten wird seit 2009 der KfW-55- oder der Passivhausstandard bei der Erstellung von Neubauten eingefordert. Die Kommune selbst geht mit gutem Beispiel voran: In Zukunft wird Singen bei Sanierung oder Neubau von Heizanlagen zu 100 % auf erneuerbare Energien setzen. Außerdem konnte der Verbrauch des kommunalen Fuhrparks gegenüber 2007 um 30 % durch die Anschaffung effizienter Fahrzeuge gesenkt werden. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung von Abwärme aus Abwasserkanälen – aktuell kann eine Abwärmeleistung von 112 kW bereitgestellt werden.

Die Stadt Singen kooperiert aktiv, zum Teil auch grenzüberschreitend mit anderen Kommunen der Region. Aktuelles Beispiel ist das Projekt ‚Regionalstudie 2000 Watt-Gesellschaft Bodensee’, in dem die beteiligten Kommunen aus Deutschland, Schweiz und Österreich gemeinsame Klimaschutzmaßnahmen entwickeln. Singen wird seit 2008 durch die Energieagentur Regio Freiburg beim eea-Prozess betreut.“
Verleihung des European Energy Award im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg in Stuttgart (von links): Ministerialdirigent Martin Eggstein (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft), Oberbürgermeister Oliver Ehret, Christiane Kaluza-Dä schle (Umweltschutzbeauftragte Singen) und Dr. Armand Dütz (Leiter der Bundesgeschäftsstelle des EEA)