Freitag, 3. Februar 2012

03.02.12: Nabu fürchtet wegen Trockenheit um die Schilfbrüter

Südkurier / Die Vögel im Wollmatinger Ried leiden zunehmend unter der Trockenheit in den vergangenen Jahren. Eberhard Klein, Geschäftsführer des Nabu-Naturschutzzentrums Wollmatinger Ried, sieht den Klimawandel als Ursache.
Die Prognosen für das geplante Naturschutzzentrum Wollmatinger Ried sind gut. Geschäftsführer Eberhard Klein steht an der Stelle des geplanten Neubaus, direkt gegenüber vom Reichenauer Bahnhof.
Bild: Hafen/Hanser/Südkurier
Er ist ein schmucker Vogel, an dem sich die Menschen erfreuen. Der Schwarzhalstaucher ist am Bodensee nicht so häufig vertreten wie der Haubentaucher, doch er gehört zu den typischen Bewohnern. Vergangenes Jahr gab es für die Population einen herben Rückschlag: Durch das anhaltend trockene Wetter und das Niedrigwasser fiel die Brut komplett aus. „Der Schwarzhalstaucher ist unser ganz großes Sorgenkind“, sagt Eberhard Klein, Geschäftsführer des Naturschutzzentrums Wollmatinger Ried.
Bild: Südkurier
Tiere und Pflanzen im Wollmatinger Ried kommen eigentlich mit den stark schwankenden Wasserständen am See klar. Doch nun war es mehrere Jahre hintereinander sehr trocken, berichtet Klein. Schilfbrüter litten darunter. „Die Bestände können sich gar nicht mehr erholen.“ Auch viele Pflanzen tun sich zunehmend schwer. Einige haben sich zwar sehr gut entwickelt, unter anderem die Mehlprimel, die Sumpf-Siegwurz und die Drehwurz. Doch Zuwanderer finden zunehmend bessere Bedingungen, vorher war es ihnen im Ried zu nass. Solche Eindringlinge gefährdeten etablierte Arten, sagt der Biologe. Kanadische Goldruten etwa bevölkern mittlerweile große Flächen. Neu entdeckt wurde die Grasblättrige Goldrute. Die Klimaverschiebungen dürften eine Rolle spielen. Eberhard Klein spricht von starken Verdachtsmomenten: „Es sind deutliche Zeichen, die dafür sprechen.“ Als Wissenschaftler ist er mit definitiven Aussagen vorsichtig.

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